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Channel: krankheit – Schattendings
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Ambulante OP

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Da wollte ich vor rund zwei Wochen hier fröhlich posten, wie gut es mir gesundheitlich gerade geht – und zack, lag ich eine volle Woche mit Kopfschmerzen in Migränestärke flach, und musste noch wegen eines anderen gesundheitlichen Problems auf der Suche nach Abhilfe in der Gegend herum telefonieren und fahren. :/ Nun, die schlimmsten Kopfschmerzen waren zum Glück irgendwann vorbei, manchmal laufen meine Nacken- und Kiefermuskeln aus irgendwelchen nicht ersichtlichen Gründen einfach Amok. Die andere Sache jedoch selbst nach 2 Monaten leider nicht, dafür habe ich morgen einen OP-Termin in einer Düsseldorfer Tagesklinik.

Es ist nichts Wildes, aber die Details möchte ich Euch und mir ersparen. Die sind mir dann doch zu persönlich, um sie genauer zu thematisieren, es würden auch nur 50% meiner Facebook-Freunde verstehen. 😉
Genau die gleiche Sache mit der gleichen Lösung hatte ich bereits zweimal, einmal konnte das Problem mit Medikamenten gelöst werden, das andere Mal war auch eine OP nötig. Das war 2004, und da ich damals in Neuss wohnte, war ich dort zur Behandlung im Johanna-Etienne-Krankenhaus. Ich blieb über Nacht zur Beobachtung, früher war das der Regelfall. Heute will jede Kasse und Versicherung Geld sparen, deshalb wird es außer bei schwierigen Fällen nur noch ambulant gemacht. Die Krankenhäuser in der Nähe meines aktuellen Wohnortes haben jedoch keine entsprechende Abteilung oder einen ziemlich schlechten Ruf, deshalb habe ich mich einfach an die Empfehlung des Facharztes gehalten, der mir die Überweisung ausgestellt hat, und jene Tagesklinik in Düsseldorf kontaktiert.

Ich bin nicht erfreut. 🙁 Das Jahr war bisher ziemlich gut für mich gesundheitlich, aber ich hatte erst vor kurzem wieder viel Rennerei mit zig Arztterminen, weil mir ein Zahn abgebrochen ist. Die für mein aktuelles Problem zuständigen Fachärzte landen witzigerweise gleich nach dem Zahnarzt auf Platz 2 in der Top Ten der unbeliebtesten medizinischen Fachrichtigungen.

Von Befindlichkeiten abgesehen bedeutete das auch einiges an Aufwand. (Ich bin ja nicht ausgelastet mit Therapieterminen mit nur einmal die Woche Physio in Nettetal und ebenfalls einmal die Woche Infusion und Spritzen in Düsseldorf.)
Als ich den entsprechenden Facharzt nach meiner Rückkehr aus dem Urlaub an der Nordsee angerufen habe, konnte der mir erst Mitte Oktober einen Termin anbieten, weil die Praxis selbst erst einmal zwei Wochen Urlaub machte. Ich habe es zuerst hingenommen, dann wurde es jedoch schlimmer, und allmählich habe ich Bedenken bekommen. Ich wollte nicht so lange warten, weil ich sonst womöglich irgendwann einfach mit Anämie vom Stuhl kippe. 😉 Nachher schiebt es noch jemand auf die vegane Ernährung. 😉 Ich habe in der Gegend herumtelefoniert auf der Suche nach einem Arzt in Mönchengladbach, Düsseldorf oder Nettetal, der vorher einen Termin frei hat, aber alle, die ich angerufen habe, hatten erst in Monaten etwas. Vielleicht hätte ich sagen sollen, dass ich Privatpatient bin, aber ich komme mir dabei irgendwie schäbig vor. Manche Arzthelferinnen waren am Telefon so unglaublich unfreundlich, dass ich es kaum fassen konnte. (Ich kann schon manche Leute verstehen, die unter diesen Umständen mit einem akuten Problem zur Notaufnahme in ein Krankenhaus fahren.) Ich habe in meiner Not auch nach dem Arzt gesucht, der mir damals in Neuss die Überweisung fürs Krankenhaus ausgestellt hat, dabei habe ich ich eine unschöne Überraschung erlebt: Der Typ ist mittlerweile im Ruhestand und die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hat gegen ihn ermittelt wegen Abrechnungsunstimmigkeiten, unprofessionellen oder unnötigen Eingriffen, die er durchgeführt haben soll – z.B. Operationen, obwohl gar kein Krebs vorlag – wobei sogar jemand gestorben ist, der wahrscheinlich nicht hätte sterben müssen. (Der Express Düsseldorf nannte ihn in einem dramatischen Artikel mit riesiger Headline „Horror-Arzt“.) Gut, dass ich damals das Angebot abgelehnt habe, den Eingriff ambulant bei ihm machen zu lassen, und stattdessen auf einen Krankenhausaufenthalt bestanden habe. O_o Ich habe danach doch noch einmal meinen aktuellen Arzt angerufen, um zu erfahren, ob es eine Vertretung gibt. Bei der war ich anschließend beim nächstmöglichen Termin, die Ärztin hat mir dann eine Überweisung ausgestellt. Anschließend musste ich mich durch einen Haufen Formulare kämpfen, mit den Ärzten dort und meinem Schmerzspezialisten absprechen, ob es bezüglich der Vollnarkose Probleme mit meinen täglichen Medikamenten gibt, und noch rund 10 Tage auf einen freien OP-Termin warten. (Fun fact am Rande: Das rezeptfreie Ibuprofen und die zwei verschriebenen Antidepressiva muss ich einige Tage bis eine ganze Woche absetzen. Das einzige, was überhaupt kein Problem darstellt, ist das Tilidin. Ich sage ja, diese ganze Panik bei opioiden Schmerzmitteln ist sowas von unnötig.)

Auch wenn ich das schon kenne und es denkbar harmlos ist, bin ich trotzdem ein wenig aufgeregt. Ich rechne nicht mit bösen Überraschungen, da ich regelmäßig zur Krebsvorsorge gehe, aber ich bin froh, wenn das erledigt ist und ich ein Problem weniger habe. Aber immerhin: Das hier ist, wenn ich mich nicht sehr täusche, der erste Krankheits-Jammer-Post im ganzen Jahr 2016. 😉


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